Neue und alte Deutsche Meister Saskia Beinhard und Raphael Kandra

(Bericht von L.J.)

Saskia Beinhard und Raphael Kandra (beide: Paderborner SC) verteidigen die Titel bei der mit insgesamt 5.000 Euro dotierten 48. DUCAT Deutschen Squash
Einzelmeisterschaft (DEM) im Sportwerk Hamburg (3. bis 5. Februar 2023). Für Beinhard ist es nach ihren Titelgewinnen 2020 und 2022 der insgesamt dritte. Kandra holt nach 2018, 2019, 2020 und 2022 seine fünfte Einzelmeisterschaft.

Neuer Deutscher Amateureinzelmeister ist der deutsche U19-Nachwuchskaderathlet Finn-Lennart Koch (TSC Heuchelhof) im Rahmen der ESCHE Deutschen Squash Amateurmeisterschaft (DAM). Der letztjährige Deutsche Amateureinzelmeister Max Plettenberg (Sportwerk Hamburg) trat nicht zur Titelverteidigung an.
Saskia Beinhard gewann ihr Finalspiel gegen Maya Weishar (TSC Heuchelhof) in vier Sätzen 11:4, 11:3, 9:11, 11:5. In den gewonnenen Sätzen war Beinhard
spielbestimmend. Im dritten Durchgang hielt Weishar, die amtierende Deutsche Jugend-Einzelmeisterin U17 ist, gut dagegen und konnte diesen Durchgang für sich entscheiden.
Saskia Beinhard sagte im Rahmen der Siegerehrung: „Ich freue mich total, dass ich meinen Titel verteidigen konnte. Das macht mich unfassbar stolz und war ein schweres Stück Arbeit! Ohne ganz viele Personen wäre dies nicht möglich gewesen, sodass mein großer Dank an ganz viele Leute geht: Das Sportwerk Hamburg und den DSQV mit allen helfenden Händen und all seinen Verantwortlichen. Des Weiteren an die Bundeswehr als  mein Arbeitgeber, meinen Verein, den Paderborner SC, meinen Sponsor Dunlop und meinen Freund Simon! Es war wie immer eine tolle Meisterschaft hier in Hamburg! Ich habe unser Finale sehr genossen und danke dir für ein tolles Finale, Maya! Die Stimmung dieses Jahr war einzigartig! Insgesamt ein abschließendes danke allen für die Unterstützung!“

Platz drei im „kleinen“ DEM-Finale geht an Katerina Tycova (SCsports4You!). Sie gewann gegen ihre Nationalmannschaftskollegin Sharon Sinclair (SC Monopol Frankfurt) in vier Sätzen. „Ich bin letztendlich happy auf dem Treppchen stehen zu können. Aber mein Ziel war ein anderes. Krone richten und weiter arbeiten“, sagte Tycova nach Turnierende.

Raphael Kandra und Yannik Omlor (Black&White RC Worms) lieferten sich einen die Zuschauer packenden und 75 Minuten andauenden Fünf-Satz-Fight, in dem Kandra beim 11:8, 11:8, 9:11, 8:11, 11:8 am Ende knapp die Nase vorne hatte. Nach dem von Kandra verwandelten Matchball erhoben sich die Zuschauer vor dem Vier-Seiten-Glascourt und feierten beide Finalisten mit langen Ovationen für ein hochklassiges, spektakuläres und unterhaltsames Squashmatch. Vor kurzem unterlag Kandra, der die besondere Bedeutung der guten deutschen Squash-Mannschaft bei der Sportfördergruppe der Bundeswehr betonte, in einem Ligaspiel in der Schweizer Liga erstmals gegen Omlor und nahm damit erfolgreich Revanche für die kürzlich zurückliegende Niederlage. „Titel Nr. 5 ist da, aber er war teilweise weit entfernt! Yannik hat mit einem mega Gameplan sehr stark gespielt. Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal so wie heute gehechtet bin. Der fünfte Titel freut mich umso mehr! Das war ein Spiel auf Augenhöhe. Letztlich gaben zwei, drei kleine Punkte den Ausschlag! Das ist gut für mich und war ein Weckruf! Ich denke, wir können uns auf gute Spiele in den nächsten Jahren vorbereiten!“, erklärte Kandra.

Rang drei bei den Herren in der DEM erspielte Johannes Dehmer-Saelz (Squash Factory Saar Pfalz): Der Bundesligaspieler siegte gegen Jan Wipperfürth (SC Turnhalle-Niederrhein) in vier Sätzen und sicherte sich somit Edelmetall in Bronze. Sowohl für Dehmer-Saelz als auch für Wipperfürth war es das erste Erreichen eines Halbfinals im Rahmen einer DEM. „Der dritte Platz hat mich sehr gefreut. Dies ist bestimmt auch mit der größte Erfolg meiner Karriere. Ich war das erste Mal im Halbfinale einer Deutschen Meisterschaft und dann wurde es noch Platz drei, worüber ich unglaublich glücklich bin. Es zeigt, dass sich die letzten Monate hartes Training ausgezahlt haben. Mit Yannik Omlor hatte ich dazu auch jemand, mit dem ich die letzten Wochen gut trainieren konnte!“, so der drittplatzierte Dehmer-Saelz.

Die ESCHE Deutsche Amateurmeisterschaft war in vier Felder aufgeteilt: Im A-Feld siegte Finn-Lennart Koch (TSC Heuchelhof), der Yehia Abdelkawy (1. SC Karlsruhe) mit 11:5, 11:7, 11:9 in Schach hielt. Koch blieb damit im gesamten Turnier ohne Satzverlust und sicherte sich damit den Titel des Deutschen Amateureinzelmeisters 2023. Rang drei belegt Nils Herzberg (SI Stuttgart), der Timo Mühlenthaler (SF Idar-Oberstein) in drei Durchgängen besiegte. Die B-Konkurrenz der DAM war eine NRW-interne Angelegenheit: Paul Wingelsdorf (SC Hasbergen) bog einen 0:2 Satzrückstand gegen Hendrik Vössing (Paderborner SC) noch in einen Sieg um. Im norddeutschen Finale des C-Feldes setzte sich Omar Camacho (1. Bremer SC) gegen Steffen Rohde (SC Achim-Baden) in vier Sätzen durch.In der D-Konkurrenz hisste DSQV-Nachwuchsspieler Alexander Neumann (TSC Heuchelhof) die Jugendfahne: Er gewann das Finale gegen José Ramon Torregrosa Duran (SC Fit-Fun Berlin) in vier Durchgängen.

„Das Turnier war ein Riesenerfolg. Es war vielleicht die beste Meisterschaft der letzten Jahre: Wir hatten beste Zuschauer- und Teilnahmerzahlen mit vor allem einem großen Finalhighlight bei den Herren. Ich bin sehr glücklich über den guten Verlauf““, sagte Bart Wijnhoven vom ausrichtenden Sportwerk Hamburg.

„Das war eine rundherum gelungene Veranstaltung mit toller Werbung für unseren Sport. Wenn man ein Finale mit mehr als 70 Minuten hat, was mit nur wenigen Punkten Unterschied endet, kann das nur eine tolle Sache gewesen sein. Mit Saskia und Raphael haben wir zwei verdiente Meister. Aber die Luft wird dünner, wie man auch gesehen hat!“, erklärte Chef-Bundestrainer Oliver Pettke.

„Wir haben eine super Meisterschaft in Hamburg erlebt. Vielen Dank an alle helfenden Hände vor und hinter den Kulissen: Das sind die beiden Turnier-Sponsoren DUCAT und ESCHE, die Anlage Sportwerk mit Bart Wijnhoven und seinem gesamten Team, unsere DSMP-Sponsoren, die Bundeswehr, das Team der Schiedsrichter, Biggi Leuschner für die Turnierleitung und alle anderen, die uns als Verband und bei diesem Turnier unterstützen und unterstützt haben! Unsere Sportlerinnen und Sportler haben tolle Werbung für unseren Sport gemacht!“, sagte DSQV-Präsident Michael Gäde.

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