Vom 31.3. – 3.4. fand in Dresden ein Masterstrainingscamp statt. „Bei einem Telefonat mit Günter Frietsch im Januar habe ich ihm mein Leid geklagt, dass ich nach einer längeren Verletzung und der Pandemie irgendwie nicht mehr in Schwung komme. Ich habe das auf das Alter geschoben. Als Günter dann vorschlug, ein ’seniorengerechtes‘ Trainingslager in Dresden durchzuführen, habe ich sofort Katja (Leuschner) angerufen. Eine Woche später stand der Termin. Ehrlich gesagt, dachten wir bis kurz vor dem Termin an ein schönes verlängertes Wochenende unter Freunden in einer schönen Stadt und ein bisschen Squash. Als aber eine Woche vor dem Termin der Trainingsplan kam, blieb uns erst mal die Spucke weg!“ berichtet Melanie Kreisel schmunzelnd.
So konnte Günter für das Trainingswochenende noch die Dresdner Senioren Alexander Hartig und Harald Riedl begeistern. Die Gruppe wurde ergänzt durch Anna Karina, die sich seit einem Monat gewissenhaft auf die Junioren-EM in Eindhoven vorbereitet. Unterstützt wurde sie von dem aus Argentinien stammenden Trainer und Spieler Juan Groh, der als Vereinstrainer seit geraumer Zeit in Dresden aktiv ist, denn Anna Karina sollte ja mit den Senioren keine ruhige Kugel schieben, sondern nochmals einige fordernden Trainingseinheiten absolvieren!
Doch was ist „seniorengerecht“? Auf dem Trainingsplan mit insgesamt sieben Einheiten an vier Tagen standen neben Schlagtraining mit der Ballmaschine, Laufarbeit, diversen Bedingungsspielen und einer Outdoor-Laufeinheit auch vor jeder Einheit stets ein ausgiebiges Warm up, Strechting und Cool down auf dem Programm. „Ich bin mir sicher, dass ich ein solches Training ohne das Warm up, Strechting u. Cool down nicht durchgehalten hätte. Mir hat das Wochenende gezeigt, dass ich in meinem Alter diese Einheiten viel konsequenter durchführen muss, um möglichst verletzungsfrei regelmäßig Squash spielen zu können,“ resümiert Katja Leuschner.
Am Ende waren sich alle Teilnehmer einig: Ein Training in der Gruppe motiviert und lässt einen durchaus in diversen Situationen an Grenzen gehen, die man bei einem „normalen“ Training vielleicht nicht betritt. Außerdem wurde jedem deutlich: Das Alter ist noch lange keine Ausrede, verschiedene „Spielchen“ im Court zu versuchen – vielleicht geht es nur nicht mehr „so schnell“ oder „so hoch“ wie vor vielen Jahren. Aber die Motivation und der Spaß sind geblieben. Harald Riedl sprach letztendlich am Ende der vier Tage allen aus dem Herzen: „Gerne bin ich beim nächsten Mal wieder dabei!“
Und was meint der Trainer? „Einfach toll, unsere Jugendstars von einst als ‚Masterinnen‘ im Court wieder zu sehen! Auch wenn künstliche Hüftgelenke und Plantarfaszienabrisse ständige Gesprächsthemen waren, war es eine Freude, das Können von einst immer wieder mal aufblitzen zu sehen – und alle haben sich tapfer durch das Programm gebissen! Und mit Anna Karina & Juan im Team waren ein gegenseitiges Anspornen und eine hohe Trainingsmotivation garantiert. Über das nächste Mal können wir gerne nachdenken – denn bis zur Masters WM in Breslau im August lässt sich sicher noch ein passendes Wochenende finden!“